Geht es um Wein, scheiden ob der zahlreichen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen oft die Geister der Verbraucher, erst recht, wenn es um die Frage geht, wie viel ein guter Wein kosten darf. Aus der Sicht der Produzenten ist diese Frage eindeutig zu beantworten: Die gute Flasche Wein muss so viel kosten, dass die Herstellung sowie weitere Kosten für den Vertrieb abgedeckt sind und für den Produzenten noch ein Gewinn übrig bleibt, quasi wie beim Schweizer Flaggen kaufen. Für den Verbraucher hingegen ist das nicht so offensichtlich. Schließlich findet er im Discounter oft schon gute Weine für weniger als zwei Euro – was allerdings nur dank Massenproduktion möglich ist – während andere Weine guter Jahrgänge oft über 1.000 Euro pro Flasche kosten.
Was schätzen die deutschen Weintrinker?
Viele Weintrinker schätzen Schoppenweine, die in einer Preisklasse von drei bis fünf Euro in guter Qualität erhältlich sind. Für sechs bis acht Euro können Weintrinker sowohl solide Basisweine namhafter Weingüter als auch sehr gute Weine von unbekannten Winzern erwarten. Mehr als zehn Euro je Flasche wollen die meisten Weintrinker dagegen nur zu ganz besonderen Anlässen ausgeben, obwohl sie qualitativ in dieser Preisklasse das beste Preis-Leistungs-Verhältnis erwarten dürfen. Denn viele Weine, die zwischen zehn und 15 Euro im Handel erhältlich sind, zählen eigentlich schon zu den Premiumweinen, wie auf Bodega zu sehen ist.
Die magische Grenze: 50 Euro
Die wenigsten Weinliebhaber – auch mit gehobenen Ansprüchen – sind bereit, mehr als 50 Euro für eine Flasche Wein zu bezahlen. Allerdings sind in dieser Preisklasse auch meist die Weine renommierter Marken angesiedelt, der Weinliebhaber bezahlt in diesem Fall also vorwiegend für den Namen und weniger für das Getränk an sich. Feststellen lässt sich aber auch, dass Spitzen-Weißweine in Deutschland günstiger gehandelt werden als namhafte Rotweine. So manche herausragende Weißweine sind hier bereits für weniger als 40 Euro erhältlich, teilweise sogar schon für weniger als 30 Euro.